Der höchste Berg Korsikas
früh morgens noch am Meer, am Nachmittag bereits auf dem Dach Korsikas. Aber der Reihe nach. Es war gerade am hell werden, als wir auf dem Campingplatz in Porto unseren Rucksack und die Bergschuhe ins Auto packten und Richtung Landesinnere fuhren. Der Plan war eigentlich über einen Feldweg bis zum Refugio de L’Erco auf 1.600 Meter zu fahren. Als wir in Acquale beim Camping Monte Cintu die ersten 100 Meter auf dem Feldweg zurück gelegt hatten und die Schlaglöcher so groß wurden, dass man nur noch mit einem Jeep weiter kam, drehten wir um und versorgten uns auf dem Campingplatz mit zusätzlichem Proviant. Aus 1.100 Höhenmeter waren jetzt plötzlich 1.600 geworden.
Um 8:00 Uhr marschierten wir los. Es dauerte keine halbe Stunde bis ich eine fette Blase hatte. Doch die alten Socken erwischt. Also Schuh fest zugebunden, auf die Zähne gebissen und weiter. Heiß wurde es jetzt auch. Immer wieder suchten wir die kleinen Steinmännchen, die uns den Weg weisen sollten. Irgendwann standen wir plötzlich an einer Wand mit einem kleinen nicht allzu hohen Kamin. Das sah schon nicht mehr nach Wanderweg aus. Davon stand etwas in einem Führer, wir hatten die falsche Route erwischt, egal, weiter. Mein Kumpel kletterte voraus, ohne Seil aber auch ohne Rucksack. Den warf ich ihm dann zu, dann meinen hinterher. Ich stieg nach, der Kamin war ganz schön breit, ging gerade noch mal gut. Ab 2.500 Höhenmeter wurde dann für mich wegen der Hitze jeder Schritt zur Qual. Vier Schritte, Pause, vier Schritte, … Irgendwann waren wir oben, stolz, glücklich, eine grandiose Aussicht. Nach Westen hin sahen wir das Meer.
Der Rückweg war wenn auch bergab nicht minder anstrengend. Wir surften über eine Geröllhalde zu Tal, fanden noch einen See zum Abkühlen bis wir dann gegen 20:00 Uhr erschöpft am Auto ankamen. Zwölf Stunden Hitze einschließlich kurzer Pause am Gipfellagen hinter uns. Aber wir hatten es geschafft.