Für unseren Hochzeitstag hatten wir ein Wochenende in der schönen Schweiz geplant und Partnun mit dem Berghaus Sulzfluh als Standort gewählt. Als wir ankamen sah der Himmel schon recht dunkel aus. So war an den Sulzfluh Klettersteig nicht zu denken. Somit beschlossen wir als Ausweichtour die Umrundung der Schijenflue in Angriff zu nehmen.
Bei nach trockenem Wetter starteten wir in Richtung Partnunsee und kamen uns Anfangs vor wie im Auenland. Grüne sanfte Berghänge und vereinzelt Hütten säumten den Weg.
Bald hatten wir den See erreicht der ganz ruhig und verlassen vor uns lag. Außer uns war kaum jemand unterwegs.
Es war recht feucht, der Himmel war vollständig bedeckt. Aber das tat unserer guten Laune keinen Abbruch.
Ich war mir sicher es wird noch Regen geben. Aber auch der hat bei Wanderungen seine besonderen und schönen Seiten. So hat man ganz andere Farben, es riecht ganz anders, und es zeigen sich Tiere die man sonst nicht zu sehen bekommt. So wie beispielsweise den nachfolgenden Alpensalamander.
Mittlerweile hatte es angefangen zu regnen. Also hieß es Regenjacke an und den Regenschutz über den Rucksack gezogen. Gut verpackt konnte es weiter gehen.
Seltsame Felsen gab es hier, so als hätte einer einen Kamm durch ein Stück Butter gezogen. Es ist immer wieder beeindruckend welche Kraft die Natur doch hat.
Wie man sieht kann man trotz Regen gute Laune haben. Es war auch ein ganz toller alpiner Weg über das Grüne Fürkele (Grüen Fürggli), der ab und zu auch eine kleine Klettereinlage erforderte.
Der Regen wurde etwas stärker, aber zum Glück kam jetzt die Tilisunahütte in Österreich in Sicht und gerade recht für eine Mittagspause im Trockenen.
Nach der Pause bei Suppe und Heißgetränk ging es weiter auf dem Plasseggaweg. Auch Petrus zeigte ein Einsehen und drehte langsam den Regenhahn zu. Eine halbe Stunde später hörte es ganz auf.
Während der Bergwanderung querten wir auch das ein oder andere Schneefeld. Gute Bergschuhe mit griffigen Sohlen sind hier durchaus hilfreich.
Wenn Engel reisen werden sie belohnt. Jetzt zeigte sich sogar schon vereinzelt die Sonne, und sofort wurden die Farben wärmer, das Grün der Berghänge wurde kräftiger und bildete einen deutlichen Kontrast mit den weißen Wolken und den blauen Flecken am Himmel.
Wir erreichten mit 2.354m den höchsten Punkt unserer Bergwanderung, den Plasseggenpass und machten eine Pause. Mittlerweile zeigte sich die Sonne immer häufiger und schnell wurde es wärmer.
Etwas später und wieder einige Meter tiefer querten wir eine Hochebene mit jeder Menge Alpenrosen und auch Gelben Enzian.
Der Abstieg wurde steiler und auch felsiger. Wir bekamen an hohen und imposanten Kletterfelsen vorbei.
Nun hatten wir es fast geschafft. Die Schijenflue war umrundet. Partnun war bereits in Sicht. Es gab wieder jede Menge grüne Berghänge. Eine tolle Bergwanderung lag hinter uns.
Wieder in Partnun angekommen bezogen wir unsere Zimmer im Berghaus Sulzfluh und freuten uns auf das Abendessen und auf den Sulzfluh Klettersteig am nächsten Tag.