Vom Fernpass aus durch das Kälbertal ist die Skitour auf den 2.366m hohen Roten Stein in den Lechtaler Alpen eher eine sehr selten begangene Route. Mit moderaten 1.200 HM und recht einsam ist die Tour aber ein sehr lohnenswertes Ziel.

So spontan war ich schon lange nicht mehr unterwegs. Freitag Mittag erreichte mich die Nachricht meines Bergkameraden Erik, Samstag früh war ich bereits unterwegs Richtung Berge. Nachdem wir den obligatorischen Stau zwischen Füssen und Fernpass hinter uns gebracht hatten erreichten wir den Fernpass gegen 10:45 Uhr.

Super kein Parkplatz frei, also fuhren wir ein kleines Stück weiter Richtung Nassereith und stellten uns in eine große Parkbucht. Anziehen und auffellen dauert keine 20 Minuten, dann waren wir nach dem obligatorischen Check schon unterwegs bei blauem Himmel und Sonnenschein. Das erste Stück ging es zu Fuß an der Fernpassstraße lang, definitiv kein Vergnügen. In der übernächsten Kurve dann den Hang rechts hinunter und schon standen wir auf dem Weg. Endlich die Tourenski an den Füßen gingen wir gemütlich los.

Zuerst ging es ziemlich flach durch das wunderschöne Kälbertal. Wald und lichte Latschenfelder wechselten sich ab. Spuren mussten wir nicht, es waren also vor uns schon Tourengeher unterwegs, kein Kunststück so spät am Tag. Nach 1 1/2 Stunden wurde es etwas steiler, wir erreichten die Baumgrenze, weite verschneite Hänge lagen vor uns. Bei absoluter Stille und wenig Wind genossen wir jeden Schritt, jedes Knirschen im mittlerweile pulvrigen Schnee.

100 Meter unterhalb des Gipfel war Schluss mit den Ski. Zu steil, zu aper richteten wir ein Skidepot weiter und gingen den Rest bis zum Gipfel über den seilversicherten schwarzen Bergweg hoch. Um 14:00 Uhr und nach ziemlich genau 2 1/2 Stunden Aufstieg standen wir am Roten Stein und genossen die wundervolle und weit reichende Aussicht.

Nach einer längeren Vesperpause machten wir uns wieder an den Abstieg bis zum Skidepot. Felle abziehen, anziehen, Rucksack auf und los ging es an die Abfahrt. Leider war ich noch nicht wieder komplett fit, und da ich die 1.200 HM ziemlich in den Muskeln spürte stellte sich bei mir trotz feinem Pulverschnee keine richtige Abfahrtsfreude ein. Das war aber egal, Erik hatte seine Freude. Und ich freute mich mit ihm und für ihn.

Im unteren Teil der Abfahrt, im Bereich des Kälbertals hieß es aufpassen, teilweise aper war die Spur gespickt mit Steinen. Zudem hieß es zwei Bäche zu überqueren. Aber es ging alles gut, mal abgesehen von einigen Schrammen im Belag.
Gegen 16:40 Uhr standen wir wieder am Auto, etwas geschafft aber total glücklich und zufrieden und mit einer leichten Rötung im Gesicht. Die Sonne hatte uns doch etwas zugesetzt.

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